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Wokshop zur Toxischen Männlichkeit

09.03.2023

18 Uhr Tufa - Restaurationswerkstatt

Referentinnen: Ruth Petri und Lotte Steinhauer

Veranstalter:in: Frauennotruf Trier

Im Rahmen der Reihe „Gemeinsam gegen Antifeminismus“ werden wir am 09.03. ab 18:00 Uhr in der Restaurationswerkstatt der Tufa der Frage nachgehen, welche psychologischen und soziologischen Hintergründe zu Antifeminismus und Frauenhass diskutiert werden. 

Neben wichtigen Impulsen wird in Kleingruppen wild diskutiert und werden Erfahrungen geteilt.
Es kommt noch besser: unsere Erkenntnisse werden wir noch am gleichen Abend auf Facebook und Insta in die Stadt, die Region und die Welt schicken. 

Trage dazu bei, dass die Welt ihr Gesicht verändert!

Der Workshop ist gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben!

 
Anmeldung unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
 

 

 

Sammelaktion und Hilfsmöglichkeiten zum Jahrestag des Angriffkiegs auf die Ukraine

24.02.2023

13 - 17 Uhr

Brunnenhof

Fast ein Jahr ist der Beginn des russischen Angriffskrieges nun her und nach wie vor sind Menschen aus der Ukraine in Lebensgefahr und auf der Flucht. Noch immer kommen Menschen aus der Ukraine auch nach Trier, um der genozidalen Gewalt zu entfliehen. Um unsere Solidarität mit den Menschen in und aus der Ukraine zu bekunden, aber eben auch ganz konkret zu helfen, möchten wir am 24.02.2023 von 13 - 17 Uhr im Brunnenhof gemeinsam Geld- und Güterspenden sammeln. All denen, die sich darüber hinaus für die Ukraine engagieren wollen, möchten wir in dem Wirrwarr an Hilfsmöglichkeiten etwas Orientierung schenken. Hierzu ist geplant, dass Organisationen, die Möglichkeit bekommen, sich und ihre Arbeit mittels eines Standes parallel zur Sammelaktion vorzustellen. Mit einem solchen Stand vertreten sind:
 
- Buntes Trier/AgF/Schmitz e.V.
- Refugee Law Clinic
- Netzwerkhafen Ukraine
- Diakonie Trier
- Mergener Hof
- Jüdische Kultusgemeinde Trier
- Humanitäre Hilfe Trier e.V.
 
Die Spenden kommen dem Verein Humanitäre Hilfe Trier zugute.
 
Plakat Ukraine1
Plakat UKraine2

Die Broschüre baut auf die Plakatausstellung  "Gemeinsam gegen Antisemitismus" auf und klärt über die modernen Formen von Antisemitismus und dessen Gefahren auf.

Sie steht als pädagogisches Begleitmaterial für Lehrer:innen und Jugendarbeiter:innen kostenfrei zur Verfügung. 

Entweder als Download oder als gedruckte Version auf Anfrage an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Vortrag von Nicola Rosendahl

Mobile Beratung gegen Rechstextremismus RLP

30.11.2022, 18 Uhr

VHS Trier, Domfreihof 1b, Raum 5

Auch wenn der Antifeminismus so alt wie der Feminismus selbst ist, erleben wir in den letzten Jahren eine Zunahme antifeministischer Agitation. Gruppen und Einzelpersonen, die sich für sexuelle, geschlechtliche und familiale Vielfalt und Teilhabe einsetzen oder diese leben, werden zur Zielscheibe antifeministischer Mobilisierung. Lerninhalte, die sich mit Lebensentwürfen jenseits der heteronormativen Geschlechterordnung befassen, werden als angebliche „Umerziehung“ oder „Frühsexualisierung“ von Kindern und Jugendlichen diskreditiert. Gleichstellungsbeauftragte, die in ihrer Arbeit immer schon unter einem großen Rechtfertigungsdruck standen, sind zunehmenden Angriffen auf ihre Arbeit durch rechtsautoritäre und extrem rechte Akteur:innen ausgesetzt. Rechte Aktivist:innen instrumentalisieren feministische Argumente für nationalistische und rassistische Zwecke indem sie sexualisierte Gewalt als ein importiertes Problem darstellen. Selbstbewusste Frauen, die sich in der Öffentlichkeit oder im Netz zu Wort melden, sind extremsten Anfeindungen und Beleidigungen ausgesetzt.

All das zeigt deutlich, wie notwendig es ist, sich mit antifeministischen Akteur:innen, ihrer Ideologie und ihren Diskursstrategien auseinander zu setzten, um eigene Strategien im Umgang damit zu entwickeln. Der geplante Vortrag möchte einen ersten Einstieg und knappen Überblick über die Thematik geben.

Antifeminismusflyerbilddatei

Der Vortrag ist eine Kooperationsveranstaltung mit der VHS Trier und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben! (demokratie-trier.de).

Eine Veranstaltung des Bündnis gegen Antifeminismus Trier:

 

Gemeinsame Stellungnahme der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz, der Fachstelle für Betroffenenstärkung und Demokratieentwicklung – m*power und des Vereins Netzwerk am Turm. Erarbeitet mit Unterstützung der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung und der Forschungsgruppe Extreme Rechte und Rechtspopulismus in Rheinland-Pfalz.

Idar-Oberstein/Bad Kreuznach/Koblenz, 12. September 2022

Wir werten den Mord an Alexander W. († 18. September 2021 in Idar-Oberstein) als rechtsextremen Terror: Der Täter gab an, damit eine Botschaft gegen die Corona-Schutzmaßnahmen senden zu wollen. Zwar waren ihm die politisch Verantwortlichen nicht greifbar, wohl aber der auf die Einhaltung der Maßnahmen bedachte Tankstellenmitarbeiter. Bereits vor der Pandemie war der Täter rechtsextrem eingestellt, sein Hass konzentrierte sich ab 2020 verstärkt auf Personen, die er für die Corona-Politik verantwortlich wähnte. Sein Denken mündete schließlich im Mord an Alexander W.

Das Schüren von Angst ist typisch für rechtsextremen Terror: Die gezielte und brutale Tat möchte der Täter verstanden wissen als Symbol eines legitimen Widerstandes gegen die angeblich illegitime Regierung und ihre Handlanger:innen. So berichtete die Polizei unmittelbar nach der Tat von mehreren Vorfällen, in denen Täter:innen Angestellte im Einzelhandel oder Bahnreisende mit Verweis auf die Tat in Idar-Oberstein bedrohten. Sie fühlten sich durch die Tat ermutigt, nun selber Gesicht zu zeigen und zu handeln.1 Die Botschaft der Tat zielt auf das Schüren von Angst und Verunsicherung bei allen potenziellen Betroffenen und wirkt damit über die konkrete Tat hinaus.

„Der Mord an Alexander W. hat offengelegt, wie wichtig die Auseinandersetzung mit den Hintergründen der Tat und rechtem Terror ist. Der Täter wollte die Verantwortlichen für die Corona-Politik treffen, greifbar war ihm aber nur W., der als Tankstellenmitarbeiter die Corona-Verordnungen durchsetzen musste.“

(Rolf Knieper, Geschäftsführer Fachstelle für Demokratieentwicklung und Betroffenenstärkung – m*power)

Die Ermordung Walter Lübckes ruft in Erinnerung, dass auch Repräsentant:innen des Staates Opfer rechtsextremer Gewalt werden können; der Anschlag in Halle zeigt, dass zur Tat entschlossene Rechtsextreme auch beliebige Opfer in Kauf nehmen. Der Mord weist also deutliche Muster von rechtem Terror auf und reiht sich ein in eine dynamische neue Entwicklung.

Der Strafprozess zeichnete das Bild eines Täters, der sich schon vor der Corona-Pandemie in einer rechtsextremen Lebenswelt bewegt hat. Dort äußerte er Hass, Gewalt- und Vernichtungsfantasien gegenüber Migrant:innen, Politiker:innen und vermeintlichen politischen Gegner:innen. Verantwortliche Politiker:innen wollte er „in die Gaskammer schicken“ oder „an Straßenlaternen aufhängen“.2 Die im Prozess vernommene Oberpsychologierätin des LKA sprach von der langjährigen rassistischen Gesinnung des Angeklagten und nannte seine politische Motivation als handlungsleitendes Motiv für die Tat. Als der Täter seine Waffe ergriff, handelte er in seinem Weltbild stellvertretend für viele andere, die auf „Corona-Demos“ den Resonanzraum für seine Tat bildeten.

„Wir konnten schon bei den Corona-Protesten auf den Straßen und in den diversen digitalen Gruppen beobachten, wie seit Beginn der Pandemie einzelne Menschen für die Maßnahmen verantwortlich gemacht und als Feinde markiert wurden. Nicht selten wurde dies mit

Gewaltphantasien verbunden. Die Proteste waren getragen von einer sich verschärfenden Widerstandsrhetorik. Der Mord an Alexander W. zeigt deutlich, dass solche Formen von rhetorischer und digitaler Gewalt auch in reale Gewalt umschlagen können.“
(Nicola Rosendahl, Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus)

Rechtsextreme finden heute auch in Online-Welten Zuspruch und technisches Knowhow. In Teilen des Internets bilden Rassismus, Antisemitismus, Verschwörungstheorien, Misogynie, die Leugnung des menschlich beeinflussten Klimawandels und die Feindschaft zur liberalen Demokratie häufig ein Grundrauschen, das Einzelne motiviert den Entschluss zum gewaltsamen Widerstand zu treffen. Online finden sie mitunter moralische Unterstützer:innen, Sponsor:innen und Zugang zu Waffen. Eine Einbindung in rechtsterroristische Unterstützernetzwerke muss heute nicht mehr zwangsläufig persönlich erfolgen. Dies zeigen beispielsweise die Attentate in München 2016, sowie in Christchurch und Halle 2019.

Der Mord in Idar-Oberstein zeigt erneut, wie rechtsextreme Weltbilder Einzelner und die gesellschaftliche Mobilisierung Vieler auf der Straße und im Netz kaum kontrollierbare Gewalt- Dynamiken auslösen können. In den vergangenen Jahren waren es die gesellschaftlichen Verwerfungen infolge der Pandemie; im Herbst könnte die Energiekrise als einschneidende Lebenserfahrung hinzutreten. Die Gesellschaft muss wachsam sein gegenüber den neuen drohenden Wellen rechtsextremer Wut und Gewalt.

„Der Täter hat aus seiner politischen Haltung kein Geheimnis gemacht und sogar seine Tat im privaten Umfeld angekündigt. Wichtig ist also, dass das Umfeld genau zuhört, bei menschenfeindlichen Äußerungen widerspricht und sich selbst Hilfe und Beratung einholt. Bei Gewaltphantasien und -ankündigungen muss das Umfeld die Polizei verständigen.“ (Siggi Pick, Netzwerk am Turm e.V.)

Der Mord an Alexander W. muss sowohl von Behörden als auch von Politik und Öffentlichkeit als rechtsextreme Tat gewertet und in politische Entwicklungen eingeordnet werden. Nötig ist eine verstärkte Sensibilisierung für den Wandel der extremen Rechten, auch in den Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden, um das Verständnis zu vertiefen für die rechtsextreme Gefährdung des Zusammenlebens. In der Aus- und Weiterbildung bei Polizei und Justiz muss das Thema auf der Höhe der wissenschaftlichen Debatte verankert werden. Dafür ist auch die Finanzierung von entsprechender Grundlagenforschung und zu rechtsextremer Gewalt in Rheinland-Pfalz notwendig. Wir schließen uns außerdem der Forderung zivilgesellschaftlicher Initiativen an, eine unabhängige Kommission einzusetzen, zur Aufarbeitung und Überprüfung möglicher rechtsextremer Morde in Rheinland-Pfalz. Ihr müssen auch Vertreter:innen der engagierten Zivilgesellschaft angehören.

Ansprechpartner:innen:
Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus

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Netzwerk am Turm e.V.

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Fachstelle für Betroffenenstärkung und Demokratieentwicklung – m*power

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1 Siehe vertiefend https://www.belltower.news/jahresrueckblick-2021-rheinland-pfalz-nazis-im-ahrtal-126289/https://mpower-rlp.de/images/Infopapier-Hetzte-Gewalt-in-Pandemie.pdf.
2 Die Beweisaufnahme des Strafprozesses legte umfangreich die Kommunikation des Täters mit seinem Bekanntenkreis offen, siehe vertiefend https://www.nsu-watch.info/2022/08/prozess-zum-mord-an-alex-w-in-idar-oberstein- fortlaufend-ergaenzt/.

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