„Ich habe es doch nicht böse gemeint“
Mit Kartoffelpuffer: Gifty und Steffie vs. Rassismus
26.10.2023
11 – 17 Uhr
KSJ Trier
Weberbach 72
54290 Trier
Veranstalter:in: für ein buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts e.V.
In dem Tagesworkshop werden Gifty Amo Antwi und Stefanie Bartlett die grundlegenden Fragen zu Themen Struktureller Diskriminierung erläutern. Ziel ist es, wesentliche Begriffe und Fragen zu klären, so dass mehr Menschen am gesamtgesellschaftlichen Diskurs teilnehmen können und für Diskussionen gestärkt sind. Den beiden ist dabei eine gelebte Fehlerfreundlichkeit wichtig. Nicht jede*r ist Expert*in und alle Erkenntnisse sind Prozesse. Viele Menschen sind sensibilisiert für Diskriminierungsthemen, der Workshop bietet die Möglichkeit sich weiterzubilden und Handlungsoptionen kennen zu lernen.
Gifty Amo Antwi ist Ethnologin, Geschäftsführerin des Weltladen Unterwegs in Mainz und macht seit 17 Jahren Bildungsarbeit zu den Themen Rassismus, Fairer Handel und Gerechtigkeit.
Stefanie Bartlett ist Politikwissenschaftlerin und macht seit über 16 Jahren Bildungsarbeit zu den Themen Rassismus, Flucht / Migration und Fairer Handel. Sie arbeitet beim Pfarramt für Ausländerarbeit im Projekt „Wir Bad Kreuznach“.
Der Workshop ist kostenfrei. Für Verpflegung ist gesorgt.
Die Räumlichkeiten sind barrierefrei erreichbar.
Der Workshop wurde als Lehrerfort- und weiterbildung vom Pädagogischen Landesinstitut RLP anerkannt.
Az.: 23ST031501
Anmeldungen und weitere Infos an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Der Workshop wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Studiparty
13.10.2023
ab 20 Uhr
Kulturspektrum (ExRakete), Domfreihof 1b
(Eingang im Torbogen)
Buntes Trier – gemeinsam gegen Rechts e.V. hat die Love Spreader fLOwTEC aus Köln und LeFunk von Porta Supporta eingeladen, um euch mit ihren Beats einzuheizen.
Genre: good vibes only all night
Plus: Von 20 - 22 Uhr habt ihr die Gelegenheit mit Vereinen und Gruppen von "Trier zeigt Haltung" und weiteren antirassistischen Akteuren aus Trier persönlich ins Gespräch zu kommen.
Eintritt:
ab 20 Uhr 2€
ab 22 Uhr 4€
Die Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe "Synergie" des antirassistischen Bündnisses „Trier zeigt Haltung“.
Die Räumlichkeiten sind barrierefrei zu erreichen.
Die Veranstaltung ist gefördert durch die Stadt Trier und der Kulturstiftung der Sparkasse Trier.
Foto: nottipphotography Model: Instagram @thaka.baz
Wir rufen herzlich dazu auf, unser neues Projekt "Aufarbeitung und Erinnerung: Gegen die Diskriminierung von Sinti:zze und Rom:nja" zu unterstützen. Diskriminierung und Vorurteile gegenüber Sinti:zze und Rom:nja sind in unserer Gesellschaft immer noch weit verbreitet und es ist an der Zeit, aktiv etwas dagegen zu unternehmen. Ziel des Projekts ist es, das Bewusstsein für die Herausforderungen und Benachteiligungen, mit denen Sini:zze und Rom:nja konfrontiert sind, zu schärfen und sie als Teil unserer Gemeinschaft zu empowern.
Auch du kannst dabei mit nur einer kleinen Spende empowernd wirken und deine Solidarität zeigen:
https://www.gemeinsambewirken.de/project/aufarbeitung-und-erinnerung-gegen-die-diskriminierung-von-sinti/?fbclid=IwAR2m0kd54vtYtsXfPyFDNID3XwJo3dBSdnjMSfB_RDzC9PaEIFSU8cmsi6M
Viele bewirken mehr:
Vortrag von Liesel Rieker
09.10.2023, 19 Uhr
Schmit-z
Veranstalter:in: Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts
An diesem Abend gehen wir mit Liesel Rieker auf eine Reise durch die Geschichte der Trierer Frauen- und Lesbenbewegung: Von politisch aktiven Frauenfiguren über weibliches Kabarett und einer vielfältigen Kneipenszene bis hin zu jüngeren Stadtgeschichte. Der Vortrag ist mit faszinierenden Bildern und Zeitdokumenten untermalt, welche die Geschichte lebendig werden lassen. Anschließend wird es eine Gesprächsrunde mit der Feministische Vernetzung Trier geben.
Liesel Rieker ist Gründungsmitglied des des Trierer Archivs für Geschlechterforschung und Digitale Geschichte (TAGG). Der Verein sammelt, archiviert und dokumentiert Material zur Geschichte der Frauen- und Lesbenbewegung in Trier und Umgebung.
Der Besuch ist kostenfrei.
Der Vortrag ist Teil der Reihe "Gemeinsam gegen Antifeminismus" und wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.
Offener Brief zur „Causa Karas“
Sehr geehrte Mitglieder des Beirats für Migration und Integration der Stadt Trier,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir – die drei Trierer Vereine „AG Frieden“, „Netzwerkhafen Ukraine“ und „Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts“ – schreiben heute diesen Brief, weil wir Herrn Karas für unglaubwürdig halten und deshalb zum Rücktritt als Vorsitzenden des Beirats für Migration und Integration der Stadt Trier auffordern.
Als Vereine der Trierer Zivilgesellschaft schätzen wir den Beirat und seine wertvolle Arbeit sehr. Deshalb ist uns eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Beirat sehr wichtig. Wir unterstützen auch das Anliegen, eine ukrainische Partnerstadt für Trier zu finden.
Leider müssen wir aber unsere gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden des Beirats für Migration und Integration der Stadt Trier solange auf Eis legen, wie Herr Artur Karas das Amt
innehat.
Der Beirat für Migration und Integration der Stadt Trier braucht eine Person mit Glaubwürdigkeit als Vorsitzenden und diese Glaubwürdigkeit hat Herr Karas verloren. Das hat mehrere Gründe.
1. Als Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration ist es seine Aufgabe, sich für alle Migrant*innen einzusetzen. Es braucht eine Person, die in diesen Zeiten nicht noch weitere Vorurteile schürt. Doch liegen uns Belege vor, in denen Herr Karas gegen russischstämmige Menschen in Deutschland hetzt. Zitat Karas: „Ja, sie [Personen russischer Abstammung] sind auch Mörder.“ Außerdem vergleicht er Putins Russland mit dem Deutschen Reich unter Hitler und relativiert damit den Nationalsozialismus.
2. Leider hat das gemeinsame Gespräch zwischen AG Frieden und Herrn Karas gezeigt, dass der Vorsitzende des Migrationsbeirats keine vertrauenswürdige Person ist. Es kam zu mehreren
Ungereimtheiten im Gespräch. So sagte er, er habe erst zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unseres früheren Statements (02.08.23) herausgefunden, dass die ukrainische Stadt Ternopil
von der rechtsradikalen Partei Swoboda regiert werde.
Nach unserem Gespräch haben wir jedoch Belege dafür erhalten, dass Artur Karas spätestens am Tag der Unterschriftenübergabe an Oberbürgermeister Leibe (05.07.23) darüber informiert wurde, dass diese Partei dort regiert. Damit konfrontiert, spielte Karas die Bedeutung der Partei herunter und verteidigte sein Vorgehen. Dass Karas, ein studierter Politikwissenschaftler, den Bürgermeister von Ternopil kennenlernte und nun vorgibt, dessen Parteizugehörigkeit nicht gekannt zu haben, ist ebenfalls sehr unglaubwürdig.
3. Es liegen uns Belege dafür vor, dass Herr Karas bereits 2009 online dazu aufrief, die Partei Swoboda zu wählen. Aus diesem Zeitraum stammt auch ein Online-Beitrag, in dem Karas ein Hitler-Zitat verbreitete. Die Begründung, sein Account sei manipuliert worden, erscheint unglaubwürdig, weil nie eine Korrektur seinerseits erfolgte. Erst seit kurzer Zeit ist jenes Internetkonto gelöscht. In seinem Statement im Wochenspiegel distanzierte er sich zwar vom Rechtsextremismus, erwähnt dabei aber nicht die Partei Swoboda. Auch Fehler bzgl. seines
Handelns im Zusammenhang mit seiner Ternopil-Initiative räumt er nie richtig ein. Seine aktuellen Facebook-Likes aus August 2023 für die Person Thilo Sarrazin (antimuslimische Einstellungen) und der rechtsradikalen Gruppierung Unbekannter Patriot aus der Ukraine sprechen auch jetzt für eine fragwürdige politische Einstellung von Herr Karas. Es reicht nicht, sich vom Rechtsextremismus in Deutschland zu distanzieren, Herr Karas muss sich auch vom ukrainischen Rechtsextremismus distanzieren!
Die Einstellungen der Allukrainischen Vereinigung Swoboda halten wir für brandgefährlich. Der Vorsitzende eines Migrationsbeirats sollte die Gleichheit aller Menschen verinnerlicht haben und
sowohl transparent als auch glaubwürdig agieren. Vor diesem Hintergrund halten wir Neuwahlen für unabdingbar. Selbstverständlich können nur die Mitglieder des Beirats für Migration und Integration darüber entscheiden, ob Herr Karas weiterhin den Vorsitz führen soll oder nicht. Deshalb wenden wir uns mit diesem Brief an Sie, damit Sie diese Entscheidung in Kenntnis aller relevanten Umstände treffen können.
Trier, den 08.09.2023
Buntes Trier
AG Frieden
Netzwerkhafen Ukraine
Die Einführung der Europäischen Menschenrechtskonvention und der Genfer Flüchtlingskonvention war geprägt durch die Schicksale von Europäer:innen, die auf der Flucht vor dem 2. Weltkrieg auf anderen Kontinenten abgewiesen wurden. Schutzsuchende sollten künftig einklagebare Rechte haben und diese nicht vom Maß an Populismus und Opportunismus in Aufnahmeländern abhängig sein. Nur ein Menschenleben später haben wir schon wieder verdrängt, dass das Geburtsland reiner Zufall und Sicherheit keine selbst erarbeitete Leistung ist.
CDU-Politiker wollen diese Konventionen offen beerdigen. SPD, Grüne und "Liberale" sagen es nicht, streben faktisch aber das gleiche an:
Die sogenannten Grenzverfahren, die das "Gemeinsame Europäische Asylsystem" (GEAS) vorsieht, bedeuten, dass die Fluchtgründe von Menschen
- die auf der Flucht angeblich sichere Dritt-Staaten durchquert haben (z.B. die Türkei) nicht inhaltlich geprüft werden. Durch die Türkei kommen fast alle Schutzsuchenden aus Afghanistan, Iran, Syrien und Kurdistan.
- aus Staaten mit einer EU-weiten Anerkennungsquote < 20% (das waren 2021 z.B. Russland, Pakistan, Bangladesh und Nigeria) nicht inhaltlich geprüft werden.
Grenzverfahren bedeuten Haft für Schutzsuchende – sie sind darauf ausgerichtet in Abschiebeverfahren zu münden.
Grenzverfahren bedeuten furchtbare Zustände wie in Moria, aber hundertfach!
Die Verantwortung für Schutzsuchende wird komplett über Bord geworfen. Ein krasses Beispiel hierfür ist aktuell der Krieg in Sudan: während deutsche Botschaftsmitarbeiter:innen ausgeflogen wurden, ließen sie die Pässe von Sudanes:innen im laufenden Visaverfahren in der verschlossenen Botschaft zurück und machen es ihnen damit noch schwerer, sich in Sicherheit zu bringen. Währenddessen begeht die Miliz RSF, weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit, zum zweiten Mal einen Genozid an der Bevölkerung Darfurs mit tausenden Toten. Ausgerechnet diese Miliz, ehemals Janjaweed, hatte unter dem Diktator Bashir noch von EU-Geldern zur Abwehr von Migrant:innen profitiert.
Mit ihrer 'Grenzschutz first, Menschenrechte zuletzt'-Linie macht die Bundesregierung sich längst von Autokraten abhängig und erpressbar.
Und sie fällt den Verteidiger*innen von Menschenrechten und Demokratie überall in den Rücken, indem sie auf die Seite von deren Gegnern wechselt.
Parallel zur Zustimmung zur GEAS-Reform hat sich der Bund-Länder-Flüchtlingsgipfel im Mai auf weitere Grausamkeiten geeinigt: mehr "sichere" Herkunftsstaaten, rigorose Durchsuchungsrechte der Polizei in Flüchtlingsunterkünften, das vermehrte Auslesen von Mobiltelefonen – welches vom Bundesverwaltungsgericht untersagt wurde, aber wer Grundrechte abschaffen will, hält sich mit Gerichtsurteilen eben nicht lange auf.
Wir werden nicht schweigen, während diese Regierung Seehofers Träume und unsere Alpträume realisiert!
Wir werden nicht schweigen, wenn Politiker*innen Schutzsuchende zum Problem erklären, statt die (auch EU-gemachten) Fluchtursachen zu bekämpfen!
Wir werden nicht schweigen, wenn Regierungen den rechtern Diskurs füttern und normalisieren, statt Menschenrechte zu verteidigen!
Kommt mit uns am 15. Juli, auf die Straße !
Grundrechte wurden und werden immer erkämpft, wir kämpfen weiter !
Wir treffen uns am 15.07.2023 um 14.00 Uhr an der Porta Nigra !
Wir verbitten uns jegliche Parteifahnen ! Von undemokratischen Parteien sowieso nicht, von autokraten-freundlichen Parteien auch nicht und eben auch nicht von Parteien, die diese Grausamkeiten gerade auf den Weg bringen.
#StopGEAS