Liebe Freund:innen, liebe Unterstützer:innen,
liebe Aktive und solche, die es werden wollen,
gemeinsam mit euch haben wir am 28. Januar etwas Unglaubliches geschafft:
„Nie wieder ist Jetzt“ war dank mehr als 10.000 beherzten Menschen, wahrscheinlich die größte Demonstration, die es in dieser Stadt je gegeben hat. Ohne dich, ohne euch wäre das niemals möglich gewesen. Danke!
Nun haben wir zusammen ein kleines Stück Stadtgeschichte geschrieben, doch wie auch zu Demobeginn gesagt wurde: „Das hier ist nicht die Zielgerade, das ist die Startlinie.“
Wir haben ein starkes Zeichen gesetzt, aber um den laufenden Rechtsruck, den Großangriff auf unsere Menschenrechte und die Perspektive eines solidarischen Gemeinwesens, wirklich abzuwehren, braucht es noch viel mehr als das. Die AfD sagt die aktuellen Demonstrationen seien ein „Strohfeuer“. Lasst uns ihnen mit aller Kraft zeigen, wie sehr sie auch da falsch liegen.
Das schaffen wir nur zusammen mit Menschen wie dir und euch, die weiterhin bereit sind, sich ein Herz zu fassen und immer wieder raus auf die Straße zu gehen. Menschen, die genug von der Faust in der Tasche und dem bangen Blick auf die Wahlumfragen haben, die gemeinsam neue Strategien und Aktionsformen finden gegen Rechts und sie dann auch umsetzen. Wann wäre ein besserer Zeitpunkt dafür als jetzt?
Wie wir das am besten anstellen, wie wir die nächste Demo auf noch breitere Füße stellen, darüber wollen wir uns auf einem großen Treffen am Sonntag dem 24.03.2024 von 13-17 Uhr austauschen. Wir rechnen mit einer Dauer von etwa vier Stunden.
Schreibt uns bis zum 13.03.2024 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ob ihr teilnehmt, und noch besser, füllt das Anmeldeformular und die Fragen unter https://www.agf-trier.de/anmeldung-zum-vernetzungstreffen/ aus, damit euer Feedback und Ideen schon in der Planung berücksichtigt werden. Ort und Tagesordnung werden allen Angemeldeten vorab zugeschickt.
Wir freuen uns darauf, neue Perspektiven und Mitstreiter:innen kennenzulernen und diese Stadt zusammen zu einem noch besseren Ort zu machen. Nie wieder ist und bleibt jetzt. 😉 ✊
Mit herzlichen Grüßen
Euer Orga-Team vom 28.1.
Auf der Gedenkveranstaltung anlässlich des 4. Jahrestages der Morde in Hanau am 19. Februar meldete sich im Rahmen des „offenen Mikrofons“ die „Panthifa“ zu Wort. Die Rede setzte sich unter anderem mit dem Krieg in Israel und Palästina auseinander und enthielt eindeutig antisemitische Narrative. Wir haben unser Recht als Veranstalter*in durchgesetzt und die Rede abgebrochen.
Die Angehörigen der Ermordeten haben im Vorfeld des Gedenktages darum gebeten, dass die Demonstrationen nicht für politische Konflikte – insbesondere im Nahost – instrumentalisiert werden . Die Kundgebung sollte ein Ort der Solidarität sein, an dem wir gemeinsam den Opfern gedenken können. Dass die „Panthifa“ die Veranstaltung für ihre eigenen politische Zwecke missbraucht, steht im direkten Widerspruch mit diesem Wunsch.
Des Weiteren enthielt die Rede eindeutig antisemitische und gewaltverherrlichende Narrative und entspricht nicht unserem Verständnis einer offenen, inklusiven und vielfältigen Gesellschaft. Daher haben wir uns als Veranstalter*in dazu entschieden, das Mikrofon abzuschalten und die Rede abzubrechen. Im Nachgang solidarisierten sich auch die SDAJ und DKP mit den antisemitischen und gewaltverherrlichenden Aussagen der „Panthifa“. Wir als Veranstalter*in stehen für Toleranz, Respekt und Erinnerungskultur und sind zutiefst besorgt über den Hass und die Diskriminierung gegenüber Jüdinnen, Juden und Migrant*innen in Deutschland, die in der Rede verbreitet wurde.
Wir möchten klarstellen, dass die Rede der „Panthifa“ und die darin geäußerten Ansichten nicht unsere Meinung oder Haltung widerspiegeln und verurteilen jegliche Form von Antisemitismus auf das Schärfste. Weiterhin werden wir unsere Bemühungen verstärken, um sicherzustellen, dass unsere Veranstaltungen und Aktivitäten weiterhin eine sichere und inklusive Umgebung für alle Teilnehmenden bieten.
Wir danken allen anderen, die an der Gedenkveranstaltung teilgenommen haben. Auch in Zukunft werden wir uns für eine Welt ohne Hass und Antisemitismus einsetzen!
Trier hält zusammen gegen Rechts!
Mehr als 10.000 Menschen haben am 28.01. in Trier gegen die menschenverachtende AfD demonstriert - ein historischer Tag! Einen Monat seit den Correctiv-Enthüllungen, gehen bundesweit weiter Hunderttausende gegen Rechts auf die Straße. Ein neuer Höhepunkt des Protests soll das Aktionswochenende „Zusammen gegen Rechts“ vom 23.-25.2. werden. Deshalb wollen auch wir am 25.2. erneut in Trier demonstrieren!
Auch der 24.2. ist ein bedeutsamer Tag. Er markiert die Ausweitung des brutalen, russischen Angriffs auf die gesamte Ukraine vor zwei Jahren. An diesem Tag wird es in Trier bereits eine Demo ukrainischer Vereine geben.
Hierzulande ist die AfD auch ein Sprachrohr der faschistischen Diktatur Putins, welche in ganz Europa den Aufstieg der extremen Rechten fördert. Die Correctiv-Recherche „Alternative für Russland“ zeigt enge Verbindungen und ideologische Schnittmengen zwischen der Partei und dem Putin-Regime. In Bezug auf die Ukraine ist die AfD entgegen ihrer Propaganda eine Kriegspartei.
Wir treten ihr gemeinsam entgegen und stehen an der Seite aller Menschen, die von Diktaturen unterdrückt werden. Wir bleiben solidarisch mit den angegriffenen Ukrainer:innen - stehen weiter ein für ihre Perspektive auf Demokratie und ihre Menschenrechte auf Frieden und Schutz.
We stand with Ukraine!
Say it loud, say it clear –
Refugees are welcome here!
Der Erfolg der AfD gefährdet Demokratie und Menschenrechte auch hierzulande bereits konkret. Rassistische und queerfeindliche Attacken nehmen seit Jahren zu. Ausgrenzende Migrationsdebatten von vielen Seiten und Angriffe auf das Menschenrecht auf Asyl sind Folgen des gesellschaftlichen Rechtsrucks. Dieses Klima ermöglicht weitere Wahlerfolge der Rechten. Das muss endlich gestoppt werden! Demokratie, Freiheit und Menschenrechte sind und bleiben unverhandelbar!
Wir stehen bundesweit auf gegen das Erstarken rechter Kräfte und gemeinsam werden wir sie aufhalten. Auch Trier hält zusammen gegen Ausgrenzung und Hass.
Am 25.2. sind wir ab 14 Uhr wieder auf der Straße. Wir treffen uns an der Porta Nigra und laufen von dort zur Abschlusskundgebung auf dem Viehmarkt.
Kein Fußbreit dem Faschismus!
Nie wieder ist jetzt!
Antiziganismus ist ein Konstrukt der Mehrheitsgesellschaft, um die eigene Gruppe insgesamt aufzuwerten und Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten. Die Figur des "Zigeuners" entstand aus dem Bedürfnis der Mehrheitsgesellschaft heraus, sich selbst zu definieren: Nach dem Motto, um zu wissen, wer ich bin, muss ich klarstellen, wer ich nicht bin. All das, was ideale, bürgerliche West- bzw. Mitteleuropäer:innen nicht sein sollten, wurde auf andere Menschen projiziert. Diese sollten als negative Beispiele gelten, aber gleichzeitig auch als Sündenböcke für unterschiedliche Probleme in der Gesellschaft dienen.
Antiziganismus beeinflusst das Leben von Betroffenen maßgeblich, da sie in einer antiziganistischen Gesellschaft keine Chance haben, sich der Diskriminierung zu entziehen. Die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) erfasste bundesweit insgesamt 621 antiziganistische Vorfälle für das Jahr 2022. Jeder vierte antiziganistische Vorfall fand dabei im alltäglichen Leben von Betroffenen statt. 121 Fälle betrafen die Ausgrenzung vom Wohnungsmarkt bzw. die Wohnsituation von Betroffenen. 119 Fälle geschahen durch den Umgang von staatlichen Institutionen mit Betroffenen.
Mit einen Podiumsabend am 02.02.2024 um 19:30 im Mediansaal der Dom-Information möchten wir diese Form des Rassismus näher beleuchten. Dazu haben wir Romeo Franz (Abgeordneter des Europäischen Parlaments) und Christian Kling, vom Landesverband der Sinti und Roma RLP, eingeladen, die Funktionen von Antiziganismus zu erläutern und mit den Teilnehmenden in einen Austausch zu kommen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Es ist eine Kooperationsveranstaltung mit dem Landesverband der Sinti und Roma RLP und wird durch die Förderung der zivilgesellschaftlichen Gedenkarbeit der Stadt Trier unterstützt.